Selbstzweifel sind Selbstschutz
- Grinsekatze
- 24. Apr. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Wenn wir unsere Komfortzone verlassen und neues wagen werden wir oft von Selbstzweifeln geplagt. Die automatischen negativen Gedanken drängen sich unser Bewusstsein: "Ich kann das nicht.", "Das schaffe ich nie.", "Dazu bin ich viel zu unfähig.". Das ist natürlich wenig hilfreich, um anstehende Aufgaben zu meistern. Manchmal sind die Zweifel so penetrant, die Ängste so stark, dass wir die zu bewältigende Aufgabe ewig vor uns herschieben und eventuell sogar ganz vermeiden.
Unser Unterbewusstsein will uns beschützen - und zwar vor dem Unbekannten: Solange wir unsere alten Denk-Programme, unsere bekannten Gefühle und unsere Routinen beibehalten - egal wie hilfreich diese Muster sind -, bleibt die Welt vorhersagbar und sicher. Leider bleiben wir so in unserer Vergangenheit stecken und entwickeln uns nicht weiter.
Erleben wir Selbstzweifel als das was sie sind: Indikatoren, dass wir dabei sind, neues zu lernen, neue Erfahrungen zu machen. Es ist okay, der Welt mit einer gesunden Portion Skepsis zu begegnen und sich trotzdem stetig weiterzuentwickeln und zu wachsen.
Der erste Schritt ist dann, rauszufinden was die Angst will - und das verlangt bereits ein hohes Level an Introspektion. Unsere Ängste basieren zumeist auf Erfahrungen aus der Kindheit. Vielleicht haben wir Hilflosigkeit erlebt und wurden nicht unterstützt, als wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert waren. Vielleicht wurden wir mit Aufgaben konfrontiert, die unseren kindlichen Horizont tatsächlich überschritten, sodass wir überfordert waren. Jetzt sind wir allerdings erwachsen und besser gewappnet, solchen Herausforderungen zu begegnen. Die Situation ist nun eine andere und es ist angebracht, das Denkmuster entsprechend anzupassen.
Oft ist Angst erstmal ein sehr vereinnahmendes aber ebenso unspezifisches Gefühl. Es ist sehr intuitiv erstmal in den Flucht-Modus zu wechseln: Angst und Zweifel verdrängen, prokrastinatieren, beschwichtigen und relativieren, Ersatzhandlungen (auch Drogen). Der Angst und den Zweifeln zuzuhören, um rauszufinden, wovor genau sie uns warnen wollen, woher sie kommen - das ist eine Konfrontation der eigenen Ängste und braucht eine gehörige Portion Mut. Wenn wir dann allerdings erkennen, wie alt und überholt das zugrunde liegende Denkmuster ist, haben wir bereits einen großen Schritt in Richtung Selbstbestimmtheit und Freiheit von Angstmustern getan.

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